Gestern war im Handelsblatt ein interessanter Artikel zum Thema Krisenkommunikation zu lesen. „Die Unternehmen sind durch die Verbreitung des Internets wesentlich anfälliger geworden„, heißt es darin. Denn die Aktivisten seien nicht mehr so stark darauf angewiesen, dass Journalisten sich für ihre Themen interessieren – sie könnten sich im Netz Mitstreiter suchen und ihre eigene Öffentlichkeit schaffen. Das Blatt   zitiert Frank Roselieb, Leiter des Kieler Instituts für Krisenforschung. Der schätzt, dass mittlerweile jede zweite Krise direkt oder indirekt mit dem Internet verbunden ist.“Doch selbst die Öffentlichkeitsarbeiter der Großunternehmen tun sich bislang schwer damit, den neuen Krisenherd in den Griff zu bekommen„, schreibt das Blatt. So durchkämme kaum eine der Firmen systematisch Diskussionsforen, Weblogs und Verbraucherseiten nach Kritik und Protestaufrufen. Dadurch verpassten sie die Chance, schwelende Krisen frühzeitig zu erkennen, denn als Frühwarnsystem könne das Internet sehr nützlich sein.

Längst nicht alle negativen Beiträge können jedoch den Unternehmen gefährlich werden. Roselieb rät den Firmen deshalb, nicht auf jede Kritik zu reagieren: „Sonst machen sie nichts anderes mehr.“ Zudem werteten Konzerne die unzähligen Blogger, die nur von einer Hand voll Leuten gelesen werden, durch eine Reaktion unnötig auf.

Auch eigene Weblogs oder Diskussionsforen bieten bislang nur wenige Unternehmen an. Eine vergebene Chance. Denn dadurch könnten sie ihre Bereitschaft demonstrieren, sich kritische Meinungen anzuhören. Zugleich könnten sie ihre eigenen Argumente vorbringen und die Kritiker damit möglicherweise besänftigen. „Allerdings müssen die Unternehmen auf die Kritik auch tatsächlich eingehen, damit das Angebot zum Dialog glaubwürdig ist“, schreibt das Blatt.

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