Im PR-Agentur-Blog konnte man kürzlich etwas über „Studien als PR-Instrument“ lesen und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass mittlerweile auch die ersten deutschsprachigen Studien zum Trendthema „Content Marketing“ auftauchen. Wie etwa von der Agentur TBN Public Relations aus Fürth oder der Werber-ZeitungHORIZONT.
Keine Lead-Generierung
Ihre wesentliche Erkenntnis: Der Hype um das Content Marketing ist inzwischen zwar in Deutschland angekommen – aber als Mittel zur Gewinnung von neuen Business-Kontakten („Leads“) wird es noch nicht verstanden. Nur 11,2 % der deutschen B2B-Unternehmen – so die Content Marketing Studie 2013 von TBN PR – nutzen Content Marketing, um neue Vertriebskontakte zu schaffen.
„Es fehlt es an der strategischen Verknüpfung von Inhalten und der Gestaltung von Prozessen zur Lead Generierung„, bemängelt die Studie, für die im Januar 2013 die Informationsarchitektur der Internet-Angebote von 232 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen untersucht wurde. Inhalte sind dagegen nach Auffassung der Studienautoren im B2B-Bereich bereits genügend vorhanden. So setzen fast 69 % der Unternehmen Videos ein und vertrauen dabei meist auf die Plattform YouTube. Auch auf der eigenen Website bietet immerhin jedes vierte Unternehmen Case Studies, jedes fünfte Whitepapers zum Download an. Rund 13 % der untersuchten Unternehmen verfügen über ein Weblog.
Aber nur bei den untersuchten IT-Firmen werden diese Inhalte wenigstens teilweise zur Lead-Generierungeingesetzt, die anderen Branchen hinken dagegen deutlich hinterher. So nutzen immerhin 35,6 Prozent der Soft- und Hardwareanbieter relevante Informationsangebote dazu, Opt-in-Adressen für die weitere Kontaktaufnahme einzuholen. Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen kommen hier dagegen nur auf 4,9 bzw. 3,5 Prozent. 86,6 Prozent der untersuchten Unternehmen setzen zwar Kontaktformulare auf der eigenen Website ein, diese sind jedoch nicht Bestandteil eines strukturierten Prozesses zur Lead-Generierung.
Mehr Geld für Content Marketing
Auch in der HORIZONT-Studie, für die 60 Marketingleiter und marketingverantwortliche Geschäftsführer von Unternehmen online befragt wurden, zeigt sich das unterschiedliche Verständnis von Content Marketing. Nur 25 % der Teilnehmer sehen darin „eine Strategie zur Kundengewinnung„. Viel weiter vorne rangieren als Ziele „Schaffung von hochwertige Inhalten“ (40 %) für eine „möglichst zielgruppenorientierte Informationsvermittlung“ (58 %). Auch die „Optimierung der Kundenansprache“ (37 %), „Verbesserung der Kundenbindung“ (37 %) und „Erringung von Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz“ (23 %) wurden genannt.
Immerhin: Die Content-Marketing-Budgets sollen laut dieser wenig repräsentativen Umfrage wachsen. 43 % der Befragten wollen ihre Etats in den nächsten fünf Jahren definitiv ausbauen, weitere 50 % „vielleicht“. Und: 64 % der Etaterhöher wollen das Geld in ihrem Unternehmen zusätzlich locker machen, nur 36 % werden die benötigten Mittel aus anderen Kanälen abziehen.
Mit Anwenderberichten neue Kunden gewinnen
Nun noch ein kleiner (Studien)Blick über den großen Teich: Auch wenn der Hype um dieses Thema in den USA schon länger anhält, wollen dort 46% der Marketingverantwortlichen in Unternehmen ihr Budget für Content Marketing in diesem Jahr erhöhen. Immerhin setzen es dort bereits 95 % der B2B-Firmen ein, so das Content Marketing Institute in seiner Studie „B2B Enterprise Content Marketing: 2013 Benchmarks, Budgets and Trends„.
Zu den effektivsten Content-Marketing-Strategien gehören demnach Videos, Textbeiträge auf Websites, Live-Events und Social Media. Durchschnittlich setzen die Marketing-Profis in den Firmen 16 verschiedene Kanäle ein, um mit Content Umsatz zu generieren – darunter zum Beispiel auch Anwenderberichte, Whitepapers, Webinare, Corporate Weblogs, mobile Apps, Kundenmagazine, Newsletter, Geschäftsberichte, Podcasts, Bücher, E-Books oder Spiele. Den Einsatz von Case Studies halten übrigens 70 % der Befragten für sehr effizient. Darum haben auch wir uns auch darauf spezialisiert. In unserem kostenlosen Flyer erfahren Sie, wie Sie Ihre erfolgreichen Projekte für den Vertrieb nutzen können:
Interessant ist ein Vergleich der US-Studie, für die 1.416 B2B-Marketingverantwortliche aus unterschiedlichen Branchen befragt wurden, mit den beiden Erhebungen aus Deutschland hinsichtlich der Ziele von Content Marketing. Zwar steht auch hier mit 84 % die Steigerung der Markenbekanntheit an der Spitze. Dann folgen aber mit Lead-Generierung (73 %) und Kundengewinnung (69 %) bereits zwei knallharte Vertriebsaufgaben. Und auch die Steigerung der Website-Besuche (58 %), das Lead-Management (52 %) und der Verkauf (45 %) stehen ganz weit vorne.